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Online-Test „Teilleistungsschwächen“

Mit diesem Test stellen Sie fest, ob es Hinweise auf eine Beeinträchtigung der zentralen Seh- und Hörverarbeitung gibt. Einführung mehr Infos...

Lustige Mama mit Vorschulkind
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Einführung

Der Schuleintritt des Kindes ist für das Lesen, Schreiben und Rechnen nicht die Stunde Null. Es entwickelt schon etliche („Vorläufer“-)Fähigkeiten um die neuen Anforderungen bewältigen zu können. 20 bis 25 Prozent der Schulanfänger haben – meist überraschend – Lernschwierigkeiten, die sich, ohne spezieller Unterstützung, zu einer Lese-Rechtschreib-Störung entwickeln können.

Was sind die Ursachen für eine Legasthenie/Lese-Rechtschreib-Störung?

Warum haben Schulkinder solche Probleme beim Lesen und Rechtschreiben?
Forschungsergebnisse haben nachgewiesen, dass die Fähigkeit visuelle (sehen) und auditive (hören) Informationen wahrzunehmen und zu verarbeiten bei Legasthenie beeinträchtigt sind.

Sehen

Die Augen von Schulkindern werden im Klassenzimmer besonders gefordert. So erfordert z. B. der Blickwechsel Heft - Tafel - Heft - ... eine ständige Umstellung der Sehschärfe von Nah auf Fern. Das Lesen und Schreiben wiederum eine korrekte Steuerung der beiden Augen und eine gute Auge-Hand-Koordination.

Wir sehen nicht nur mit den Augen
Gutes Sehen vereint viele verschiedene Fähigkeiten, die dem Kind nicht nur ein beschwerdefreies scharfes Sehen ermöglichen, sondern auch die richtige Verarbeitung dessen, was die Augen aufgenommen haben.

Öfters ist die exakte Koordination der beiden Augen nur teilweise oder nur mit einer sehr großen zusätzlichen Anstrengung möglich. Wenn es dem Kind nur zeitweise gelingt, die Bewegungen der beiden Augen exakt zu koordinieren, kommt es zu unscharfen Wahrnehmungen und zu Doppelbildern. Da das Gehirn diese Doppelbilder nicht verarbeiten kann, entsteht ein Wettstreit zwischen den beiden Augen. Das Gehirn wehrt sich gegen diese Verwirrung mit oft untauglichen Mitteln. Es werden z. B. beide Wahrnehmungen abwechselnd unterdrückt, sodass dauernd Lücken entstehen: Buchstaben werden ausgelassen, Wortteile übersprungen oder verkreuzt.

Diese Kinder haben einen sehr hohen zusätzlichen Kraftaufwand beim Lesen. Dies führt zu einem schlechten Textverständnis (die ganze Energie wird für den Erkennungsprozess benötigt) sowie zu einer raschen Ermüdung und mangelnden Konzentration. In weiterer Folge lehnen diese Kinder das Lesen oft ab: "Lesen ist blöd".

Hören

Das Kind hört nicht zu!
Oft haben Sie als Pädagoin den Eindruck, dass das Kind "schlecht hört" - "ich muss es immer zwei bis dreimal rufen" – die Eltern gehen zum HNO-Arzt, dieser erstellt ein Audiogramm und bestätigt dann meistens ein gutes Hörvermögen, d. h., das Ohr ist gesund, die Schallaufnahme (das periphere Hören) ist in Ordnung.
Was geschieht aber mit dem vom Ohr aufgenommenen Schallereignis?

Wir hören nicht nur mit den Ohren
Die Schallwelle wird über den Gehörgang zum Trommelfell geleitet und in der Hörschnecke in Nervenimpulse umgewandelt. Diese Nervenimpulse wandern danach auf der Hörnervenbahn über 4 bis 6 Zwischenschaltstellen zum Sprachzentrum. Wenn nun die eine oder andere Zwischenschaltstelle nicht so gut mitarbeitet, tritt ein Effekt wie beim "Stille-Post-Spiel" auf: Es kommt auf der anderen Seite etwas anderes an als vorher losgeschickt wurde.

Diese Kinder empfinden in der Regel Nebengeräusche viel lauter (Selektionsschwäche) und können dadurch Ihre Stimme viel schlechter wahrnehmen. Sie müssen sich viel mehr anstrengen, um am Unterricht aufmerksam teilnehmen zu können. Dadurch verbrauchen sie mehr Energie und benötigen viel mehr Erholungspausen. Diese Kinder schalten dann entweder ab, oder werden unruhig und zappelig.

Die Beeinträchtigung dieser neuronalen Weiterverarbeitung wird als zentrale Fehlhörigkeit bezeichnet und ist in der Öffentlichkeit noch viel zu wenig bekannt.


Eine etwaige Beeinträchtigung der zentralen Seh- und Hörverarbeitung kann schon im Vorschulalter festgestellt werden. Mit entsprechenden Maßnahmen können die Eltern der Entwicklung einer Legasthenie/Lese-Rechtschreib-Störung vorbeugen.